Menschenrechtszentrum 30. Juni 2025
Menschenrechtszentrum 30. Juni 2025
Am 30. Juni hat die Klasse 10c des Erwin-Strittmatter-Gymnasiums eine Exkursion in das Menschenrechtszentrum Cottbus (MRZ) gemacht, da dies durch den Geschichtsunterricht, indem wir uns viel mit der DDR-Diktatur beschäftigt haben, vorgesehen ist. Die anderen Schüler*innen der Jahrgangsstufe 10 haben es ihnen in den Tagen darauf gleichgetan.
Der Verein MRZ wurde nach einem großen Häftlingstreffen im früheren Zuchthaus Cottbus und in einer ehemaligen DDR-Haftanstalt gegründet. Der MRZ e.V., zu welchem viele politische Gefangene der DDR angehören, betreibt seit 2011 im ehemaligen Gefängnis die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus. Das Zentrale Anliegen der der ehemaligen politischen Häftlinge ist, zu erinnern und Aufzuklären. Sie wollen einen Beitrag zur Versöhnung leisten und zur Aufarbeitung der Unrechtsgeschichte dieses Ortes Verständnis und Hilfsbereitschaft für Menschen zu wecken, die in anderen Staaten dieser Welt politisch, ethnische oder religiös verfolgt werden.
Im Menschenrechtszentrum sind nicht nur viele ehrenamtliche Helfer*innen große Unterstützer*innen, sondern auch Zeitzeugen. Von einem dieser Zeitzeugen haben wir auch eine Führung durch die Zellen in den Kellern, ehemaligen Werkhallen und durch eines der Hafthäuser, in welchem auch nachgestellte Zellen und viele andere Räume zu sehen waren, bekommen. Gilbert Furian war ein ehemaliger politischer Häftling der DDR, da er ein Buch über Punks schrieb und sich so viel mit diesen beschäftigte. Punks waren nämlich einer Jugendsubkulturen, welche die DDR als Staatsfeinde ansah.
Wir haben allerdings nicht nur über das Leben der Jugendlichen Punks gelernt, sondern auch über viele andere Jugendsubkulturen in einen Workshop, welchen wir gleich am Anfang besucht hatten. Wir haben Gruppenarbeiten über Punks, Blueser & Tramper, Gothics & Grufties und Hip Hop & Breakdance gemacht. Diese Jugendlichen waren besonders unbeliebt beim DDR-Regime, da sie nicht nach der Vorstellung der DDR-Jugend entsprachen. Wir haben uns ganz besonders auf die Wünsche, Ängste und Werte, die Reaktion des Staates auf ihr Verhalten und ihre Existenz sowie auf den Ausdruck der Musik besonders die Bedeutung der Liedtexte, der Jugendlichen, fokussiert. Wir durften auch dem Zeitzeugen durchgehend Fragen stellen, auf welche wir immer Interessante Antworten bekamen. Nach der Zeitzeugenführung war unsere Exkursion auch schon wieder zu Ende.
Es war sehr lehrreich, besonders durch die vielen persönlichen Berichte der Jugendlichen und natürliche die realitätsnahe Führung des Zeitzeugen, welcher sie auch nach seinem Aufenthalt sehr mit den Gebäuden und der Geschichte auseidergesetzt hatte. Ich finde die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus ist durch all dies ein sehr wichtiges Projekt der Erinnerungskultur in Deutschland.
Unser besonderer Dank gilt Herrn Furian für die sehr interessante Führung und Herrn Mühlbauer für den tollen Workshop.
Beitrag Alice Matk Fotos Ronja Rode, Frau Walther